Die populäre „Ente“ spielte von 1965 bis 1976 und von 1979 bis 1981 für seine große Liebe Rot-Weiss Essen, von 1976 bis 1978 ging er für Borussia Dortmund auf Torejagd. Für beide Klubs erzielte Willi Lippens in 242 Bundesligaspielen 92 Tore, für RWE stand er in seiner Karriere insgesamt 449 Mal auf dem Platz und markierte 237 Treffer.
Heute ist er Rentner und glücklicher Ehemann sowie Opa. Aber auch Restaurant-Besitzer. Denn der Lippens-Hof an der 224 bei Bottrop, inklusive des Restaurants „Ich danke Sie - Mitten im Hof“ gehört der Familie Lippens.
„Ich bin da mittlerweile auch Gast und sehr selten vor Ort (lacht)“, erzählt der 78-jährige Lippens, der erklärt: „Mittlerweile führt mein Sohn, der die Gastronomie als Koch auch gelernt hat, das Restaurant. Ich bin manchmal vor Ort und unterhalte die Gäste mit den alten Anekdoten. Aber das ist auch schon ein bisschen langweilig geworden, wenn man eine Geschichte zum einhundertsten Mal erzählt. Ich lasse die Leute lieber in Ruhe.“
Lippens geht gerne spazieren und ist viel im Grünen unterwegs. „Man muss sich ja fit halten“, betont der ehemalige Offensivspieler, der zu seiner Zeit in der Bundesliga zu den besten seiner Zunft gehörte.
Man muss nur wollen, mehr wollen als der Gegner, der vielleicht vom Papier, von der Vita her überlegen ist. Es geht aber immer nur um 90 Minuten. Und dann wieder von vorne. Man muss es nur schaffen, sich Woche für Woche immer neu und top zu motivieren. Das wünsche ich den RWE-Profis für die anstehende Spielzeit.
Willi Lippens
Im Trikot von RWE hatte er seine tollsten Momente. Lippens und die Hafenstraße, das hat immer gepasst. Noch heute verfolgt er den Klub aus Essen-Bergeborbeck sehr interessiert.
Lippens: „Endlich sind wir in dieser 3. Liga. Der Klassenerhalt war auch verdammt wichtig. Aber ich warne: Im zweiten Jahr wird es nicht einfacher – im Gegenteil. Doch eigentlich sollten wir nach oben schauen.“
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Die Stadt, die Fans, die Sponsoren: Lippens zählt sie auf und sagt, dass Rot-Weiss Essen eigentlich alles habe, um in der Bundesliga, aber mindestens in der 2. Liga zu spielen. „Ich kann es eigentlich nicht fassen, dass RWE so viele Jahre in dieser Regionalliga vergeudet hat. Aber so ist der Fußball. Am Ende zählt es auf dem Platz und in den letzten Jahren waren die Rot-Weissen dort nicht die Besten. Das sieht jetzt aber erfreulicher aus“, meint Lippens.
In der vergangenen Spielzeit war die „Ente“ bei einigen Spielen im Stadion an der Hafenstraße vor Ort. Die Stimmung ist für ihn immer noch eine besondere. Lippens: „RWE war, ist und wird immer einzigartig sein. Die Leute hätten so viel mehr verdient. Sie sind ja verrückt – im positiven Sinne. Mal schauen, was in der nächsten Saison geht.“
Auch der gebürtige Niederländer weiß, dass die letzten Zahlen von der Jahreshauptversammlung alles andere als erfreulich klangen. Vielleicht ist das auch der Grund für die bisherigen, zumindest vom Papier her, mageren Neuverpflichtungen. Aber Lippens macht den RWE-Fans Hoffnung.
Lippens erläutert: „Da bin ich viel zu weit weg. Ich habe doch keinen Einblick in die Finanzbücher. Keine Ahnung, wo das Geld hingebracht wurde. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass eine Mannschaft nicht viel kosten muss, damit sie gut ist. Man kann viel aus guten Charakteren herausholen. Wenn die Jungs eine Einheit sind und ein, zwei Jahre zusammen das Ding durchziehen, dann kannst du auch Erfolg haben. Man muss nur wollen, mehr wollen als der Gegner, der vielleicht vom Papier, von der Vita her überlegen ist. Es geht aber immer nur um 90 Minuten. Und dann wieder von vorne. Man muss es nur schaffen, sich Woche für Woche immer neu und top zu motivieren. Das wünsche ich den RWE-Profis für die anstehende Spielzeit.“
Und wer weiß: Vielleicht erfüllt sich doch noch der große Traum des großen Willi „Ente“ Lippens: „Rot-Weiss Essen in der Bundesliga. Das würde ich gerne noch einmal erleben. Träumen, das darf man doch.“